St. Nikolaus

In den Sommermonaten Juli und August 1910 wurden erstmals auf Langeoog auch katholische Gottesdienste abgehalten. Ausschließlich wegen der Kurgäste gab es damals in dieser Hinsicht einen Bedarf. Denn Langeoog war traditionell – wie ganz Ostfriesland – seit der Reformation evangelisch. Durch die Aufrüstung in der Nazizeit stieg die Einwohnerschaft der Insel stark an. Unter den neu Zugezogenen waren auch Katholiken. Dadurch pendelte sich ein, dass auch im Winter monatlich wenigstens einmal Messe gefeiert wurde. Zuständig war die Pfarrei St. Ludgerus in Norden.

Durch die Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg stieg die Zahl der katholischen Christinnen und Christen auf der Insel noch einmal deutlich. Das Caritas-Altersheim mit den schlesischen 'Grauen Schwestern' von der Heiligen Elisabeth nahm am 10.12.1946 seinen Betrieb auf. Von da an wohnte für viele Jahre ständig ein Priester auf der Insel.

Pastor Ralph Freiherr von Falkenstein legte am 15.1.1962 den Grundstein für die Nikolauskirche. Bis dahin fanden die Gottesdienste entweder in der Kapelle des Caritasheims oder im Kursaal statt. Am 4.Juni 1964 konsekrierte Bischof Dr. Helmut Wittler die neue Kirche. In der Folgezeit musste vieles an der Kirche nachgebessert werden, erst 1973 erreichte sie ihre Gestalt mit Sommer- und Winterkirche, die bis Anfang der 2000er Jahre Bestand hatte.

Der letzte Pfarrer vor Ort, Helmut Döpkens, legte gemeinsam mit Inselpastor Klaus von Mering bis 1992 den Grundstein für eine intensive ökumenische Zusammenarbeit. Pfarrer Hubert Heinelt und Pastoralreferentin Brigitte Hesse kümmerten sich von Esens aus daran anschließend um ein attraktives Gemeindeleben für Einheimische und Urlaubsgäste. Bei Gottesdiensten (etwa zur Einschulung oder zum Weltgebetstag) oder bei der Sternsingeraktion zum Dreikönigsfest arbeiteten auch sie geschwisterlich Hand in Hand. Zahlreiche katholische Christen wirkten in der Insel- und Gästekantorei und dadurch auch in den Gottesdiensten in der Inselkirche mit. Die Vorabendmessen in St. Nikolaus boten ihnen die Möglichkeit, in ihrer eigenen Kirche die Sonntagsmesse mitzufeiern. Bis heute versteht sich der Eine-Welt-Laden als Angebot für alle Menschen guten Willens. Der Gemeindebrief ‚Uns Inselkark‘ umfasst seit Jahrzehnten auch die Informationen aus St. Nikolaus (die für lange Zeit unter ‚Kopernikus' zu finden waren); eine sinnvolle Kooperation, die in Deutschland noch vielerorts ihresgleichen sucht.

Nach einer umfangreichen Renovierung wurde die Kirche pünktlich zur Hochsaison 2002 wieder in neuem Glanz eröffnet.

Mit Susanne Wübker zog zum 1. Januar 2016 erstmals wieder eine Seelsorgerin ins Pfarrhaus, die permanent auf der Insel wohnt und wirkt und sowohl die Belange der Gemeindemitglieder als auch die der Urlaubsgäste im Blick hat. Seinerzeit mit Pastor Christian Neumann und nunmehr mit Pastorin Jeannette Schurig ist der Pfarrbeauftragten das ökumenische Miteinander eine Herzensangelegenheit.

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